Spaßfaktor: Enorm! – Frankfurt City Triathlon 2017

Auf vielfachen Wunsch einer einzelnen Person mein Wettkampfbericht zum Frankfurt City Triathlon 2017 😉

Wie üblich hole ich erstmal etwas aus.

Rückblende

Rückblende 1, August 2012: Beim Frankfurt City Triathlon hätte ich schon vor Jahren starten können, für das Team der Waldseehaie der Stadt Langen hatte ich nämlich schonmal einen Startplatz. Als ich dann aber sah, welcher logistische Aufwand zu betreiben war, um bei einer olympischen Distanz an den Start zu gehen, hatte ich keine Lust mehr. Freitag mitten in die Frankfurter City für die Startnummern und die Wettkampfbesprechung, Samstag zum Rad-Checkin an den Langener Waldsee, Sonntag Wettkampf .. Mein Eindruck war, dass man hier Ironman „spielen“ wollte, immerhin finden ja der Schwimmstart im Langener Waldsee und die Strecke nach Frankfurt hinein durchaus auf den Spuren des großen Triathlons statt. Meine Vorstellung einer olympischen Distanz ist aber eher, dass ich morgens anreise, einchecke, meinen Kram vorbereite, den Wettkampf absolviere, und danach wieder heimfahre. Allerdings waren mittlerweile 7 Auflagen dieses Events vor meiner Haustür ins Land gegangen, und irgendwann wollte ich ja auch mal …

Rückblende 2, August 2016: Als kurz nach der Einstellung des IM 70.3 Wiesbaden bekannt wurde, dass es 2017 beim FCT eine Mitteldistanz geben sollte, und als ich mitbekam, wie viele Bekannte und Freunde aus dem unmittelbaren Umfeld dort teilnehmen wollten, war ich verdammt interessiert. Auch wenn ich im Spätsommer 2016 von Triathlon erstmal nichts mehr wissen wollte, es war ja noch ein Jahr Zeit … Für eine Mitteldistanz war ich dann auch bereit, den Aufwand rund um das Rennen zu bestreiten.

Und jetzt spulen wir in den August 2017 vor. Ein volles Jahr Wettkampfpause seit der Challenge Regensburg. Viel Radtraining, aber kaum Schwimmen und Laufen in diesem Jahr … Dafür durchaus etwas Vorfreude auf den Wettkampf!

Vor dem Start

Am Freitag vor dem Rennen machte ich etwas eher Feierabend und fuhr nach Frankfurt, um die Unterlagen zu holen und die Wettkampfbesprechung zu besuchen, und am Samstag ging’s radelnd an den Langener Waldsee, um das Rad abzugeben. Das nutzte mein nimmermüdes Wetterkarma übrigens, um auf dem Weg zum See einen ordentlichen Schwall Wasser über mir zu verschütten. Wo ich doch das nicht eben schlechtwettertaugliche Triathlonrad gerade nochmal schön geputzt hatte …

Am Sonntag ging es ultrafrüh los, 5:15 Uhr verließ ich das Haus, sammelte mit dem Auto noch 2 Athleten ein, und wir fuhren zum See. Das Vorstart-Prozedere verging wie üblich im Fluge (und zum Glück war noch genug Routine da), und schon standen wir alle bereit zum Schwimmstart. Durch den Rolling Start (alle 5 s starten 3 Athleten) verging noch etwas Zeit, bis es für mich losging, als allenfalls mittelmäßige Schwimmerin hatte ich mich weiter hinten hingestellt und war irgendwie fast ans Ende der „Athletentraube“ geraten.

Schwimmen & Rad

Was nun folgte, war das entspannteste Schwimmen, das ich je in einem Wettkampf erlebt habe. Durch den Rolling Start hatte sich das Feld weit auseinandergezogen, und es gab nicht ein einziges Mal Schläge oder dergleichen. Für mich phantastisch! Die 2.000 m konnte ich problemlos durchziehen, was für mich nach dem rudimentären Training der letzten Monate keineswegs selbstverständlich war :) Als ich aus dem Wasser kletterte, zeigte mir die Garmin 40 min, damit war ich mehr als zufrieden, in den Vorjahren mit viel mehr Schwimmtraining war ich kaum schneller gewesen. Gottseidank durften wir auch mit Neo schwimmen, ohne wäre ich garantiert spürbar langsamer gewesen.

Der erste Wechsel beim FCT geht locker als eigene Einheit durch, so lang war dann die Wechselzone. Beutel schnappen, ins Wechselzelt, und dann bestimmt 500 m zum Rad „laufen“, die Radschuhe sind dafür einfach nicht ideal. Vielleicht sollte ich das Anziehen auf dem Rad doch mal lernen.

Jetzt war mein Ziel, die Bekannten aus dem Verein einzusammeln … 12 km hinein nach Frankfurt, und dann 4 Runden, um insgesamt auf 80 km zu kommen. Wenn ich bei diesem Wettkampf in einer Disziplin gut sein müsste, dann auf dem Rad. Schließlich hatte ich noch nie so viele Radkilometer in den Beinen wie dieses Jahr, und bei den wenigen kurzen Ausfahrten auf dem Triathlonrad zuvor war das Tempo gefühlt etwas höher als in den Vorjahren. So war ich dann auch gut unterwegs, schaute auf Puls und Watt, und setzte mir Pi mal Daumen einen Pulsbereich, in dem ich unterwegs sein wollte. War ja alles nur Just for Fun, ohne gezielte Vorbereitung, ohne Tempotraining oder Intensität im Training, ohne adäquate Gewöhnung an das Triathlonrad … Die Strecke war rappelflach, nur von einigen winkligen Stellen und diversen Bahngleisen als Hindernissen durchsetzt. Abgesehen von etwas Stress zwischendurch mit meinem Magen und einer Flasche, die ich (zum Glück bereits fast leer) verlor, kam ich gut voran. In der 4. Runde merkte ich dann aber die Trainingsdefizite durchaus, mein Rücken zwickte etwas (die Aeroposition müsste man im Vorfeld ja auch mal trainieren …), und die Beine wurden müde (die kannten diese Art Belastung ja überhaupt nicht mehr). Trotzdem reichte es am Ende für einen 36er Schnitt auf von der Garmin gemessenen 77 km, so ein Tempo hatte ich in den letzten Jahren allenfalls bei Sprints erreicht (wenn überhaupt). Eingeholt hatte ich aber fast niemand von denen, mit denen ich gerechnet hatte 😮

Laufen & Ziel

In der 2. Wechselzone dann eine Freundin! Kurzes Zurufen, und auf zum Laufen. Jetzt bloß nicht überziehen. Wegen der wiederkehrenden Knieprobleme hatte ich erst vor einigen Wochen wieder mit regelmäßigem Lauftraining begonnen, und war vielleicht 3x mehr als 10 km gelaufen und im ganzen Jahr gerade mal 250 km, also ein Bruchteil des üblichen Pensums. Allerdings konnte ich die Pace auf den ersten 3 km, auf denen ich bewusst zurücknahm, kaum über 5 min/km bekommen. Was tun? Es fühlte sich so gut an, dass ich einfach das Tempo beibehielt, zur Not würde ich halt ein bisschen einbrechen. Außerdem wusste ich 3 Teilnehmer im Nacken, die ich nicht herankommen lassen wollte :) Aber die Stimmung, die vielen Zuschauer, die wirklich tolle Musik im Abschnitt durch MyZeil uswusf. – es lief einfach! 4 kurzweilige Runden zwischen alter Oper und Konstablerwache, die wirklich Spaß machten! Und ich wurde kaum langsamer, in der 4. Runde gab ich auch bewusst noch etwas Gas. Mit einer für mich unfassbaren Pace von 4:45 min/km lief ich die 20 km, und nach gerade mal 4:33 h konnte ich die Ziellinie überqueren. Was war hier passiert?!? Wahnsinn!

20170806_140657-01

Direkt hinter der Ziellinie traf ich dann einen Mitstreiter, den ich nicht hatte einholen können. Der Tiefstapler 😉 Zum Glück war wenigstens meine Nettozeit ein kleines bisschen unter seiner 😀 Kurz danach traf ich dann noch weitere Starter aus dem Verein und dem lokalen Umfeld. Wie schön, wenn man so viele bekannte Gesichter trifft! Nach etwas Erholungspause gingen wir in ein Fitnessstudio zum Duschen (das war wirklich top organisiert, habe ich schon sehr viel schlechter erlebt …), und dann wollte ich doch mal die Ergebnisliste sehen. Und hey, Platz 2 in meiner Altersklasse! Ein schöner Einstand in der W40, in der ich zum ersten Mal gestartet war! Es gab ein mit dem Veranstaltungslogo signiertes Geripptes (für die Nichthessen: ein Glas für Apfelwein), und die Finishermedaille hat die Form eines Bembels (für die Nichthessen: der traditionelle Tonkrug für Apfelwein). Läuft bei uns 😉

Fazit: Ein sehr gut organisierter Wettkampf, perfektes Wetter, und ein Start zusammen mit etlichen Freunden und Bekannten ist großartig! Und große Freude über das unverhoffte Ergebnis! Triathlon bleibt halt doch der geilste Sport der Welt :)

(Leicht bitterer Nachgeschmack: Der letzte Shuttlebus zum Langener Waldsee kam nicht, und ich musste mit der Bahn nach Buchschlag und dann ewig zu Fuß mit den schweren Beuteln zum See zurück zum Auto. Unschön.)

Eine Antwort auf „Spaßfaktor: Enorm! – Frankfurt City Triathlon 2017

Add yours

Hinterlasse einen Kommentar

Erstelle eine Website oder ein Blog auf WordPress.com

Nach oben ↑